Hund weg! - Was tun!?

Jeder Hund verhält sich in Extremsituation unterschiedlich – genau wie wir Menschen. Ungeachtet dessen, möchten wir dir ein paar nützliche Regeln für die Suche nach deinem Hund vorstellen. Denn wenn dein Hund auch einzigartig in seinem Verhalten und Charakter ist, er folgt instinktiv natürlichen Verhaltensmustern.

- Überkommt deinen Hund Angst, sucht er das Weite und versteckt sich.
- Ist das Wetter ungewohnt ungemütlich, sucht er Schutz.
- Bei Hunger sucht er Nahrung, bei Durst Wasser.
- Hat dein Hund keine Angst vor Artgenossen, sucht er deren Nähe.
- Verliert er die Orientierung, versucht er zurückzufinden.

Regel 1:
„Dein Hund kehrt mit hoher Wahrscheinlichkeit an den Ort zurück, wo er von seinem Rudel getrennt worden ist.“
Wenn dein Hund von zu Hause weggelaufen ist, sollte immer eine vertraute Person zu Hause sein und geduldig den Posten halten. Dasselbe gilt auch für den Fall, dass dein Hund beim Gassi gehen weggelaufen ist. Eine dem Hund vertraute Person sollte mit sehr viel Geduld an der Stelle warten, wo dein Hund weggelaufen ist und das für mindestens 48 Stunden. Generell solltest du Bedürfnisse (z.B. Essen, Schlafen, usw.) und Termine (Arbeit, Schule, usw.) so durchplanen, dass zu jeder Zeit jemand vor Ort ist.

Regel 2:
„Bleibe für potentielle Finder deines Hundes erreichbar.“
Du kannst nur an einem Ort gleichzeitig sein. Um dich herum sind aber noch viele andere Menschen. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand anderes deinen Hund vor dir findet ist verhältnismäßig groß – je nachdem, wie dicht deine Umgebung besiedelt ist. Sorge dafür, dass Leute dich ohne große Umstände erreichen können. Stichwörter: 1. Handy, 2. Akku, und 3. eine Petfindu Haustiermarke.

Regel 3:
„Biete deinem Hund eine Futterstelle.“
Dein Hund entwickelt seinen eigenen Rhythmus, sobald er von Menschen getrennt ist. Stell ihm Futter und Wasser vor die Tür. Wenn du schläfst, zur Arbeit oder in die Schule musst, findet dein Hund eine Futterstelle vor, die er mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder aufsuchen wird. Sei clever und gestalte die Futterstelle so, dass du erkennen kannst, ob dein Hund, oder ein anderes Tier die Futterstelle aufgesucht hat.

- Verwende Futtermengen, welche deutlich zu viel für Katzen oder Nager sind. Hunde haben die Eigenschaft, dass sie sämtliches Futter komplett und direkt verzehren. Bleibt an der Futterstelle was zurück, war der Besucher in der Regel kein Hund.

- Lege ein helles Geschirrspültuch unter den Napf, auf welchem du Spuren sehen kannst. Ist es um die Futterstelle zu sauber, dann mach es ein wenig dreckig, um die Spuren besser sichtbar zu machen.

Dein Hund war an der Futterstelle, ist aber wieder verschwunden? Das ist kein Anlass zur Sorge. In der Außenwelt fallen die meisten Hunde recht schnell in ihre natürlichen Bewegungsmuster zurück. Wird es auf den Straßen belebt, ziehen sich Hund oft instinktiv zurück. In dem Fall solltest du deine Wachen vermehrt zu den ruhigen Nacht- und Morgenstunden halten.

Regel 4:
„Hunde suchen die Nähe zu anderen Hunden.“
Dieses Verhalten kannst du dir bei der Suche nach deinem Hund zu Nutzen machen. Platziere Vermisstenanzeigen vermehrt in der Nähe von öffentlichen Parkanlagen, Hundeausläufen, Bauernhöfen und Tierheimen. Spreche auf jeden Fall auch andere Hundebesitzer an. Erstens wirkt deren Hund potentiell als Köder für deinen vermissten Hund und zweitens ist die durchschnittliche Bereitschaft zu helfen bei Hundehaltern größer, als bei Leuten ohne Hund.

Regel 5:
„Versetze dich in deinen Hund“
Erinnere dich an Situation in der dein Hund weggelaufen ist und stell dir die Frage, warum er weggelaufen ist.

Angstsituationen machen das Verhalten deines Hundes sehr schwer berechenbar. Aufgestörte Hunde können große Strecken binnen kurzer Zeit zurücklegen. Sie laufen bis zur völligen Erschöpfung und überwinden dann erst den akuten Schock. Wie weit kann dein Hund am Stück rennen? Grenze so das Gebiet ein, indem du suchst. Sind allerdings mehrere Tage vergangen, kann dein Hund beim Versuch sein zu Hause zu finden bereits weitergezogen sein – die Eingrenzung ist dann bereits zwecklos. Ist das Wetter allerdings überdurchschnittlich schlecht und dein Hund bei Kälte und Nässe empfindlich, wird er wahrscheinlich einen Unterschlupf aufgesucht haben und sich nicht weiter entfernen. Ist dein Hund noch geschockt, will dein Hund vielleicht nicht gefunden werden und verharrt regungslos in seinem Versteck. Schau also in jedem Winkel nach, dein Hund reagiert vielleicht nicht auf Zurufe.

Dein Hund ist seinem Jagdtrieb erlegen? In diesem Moment zählt für deinen Hund nur eins – die Jagd. Unter voller Adrenalinausschüttung kann seine Orientierung auch mal verloren gehen. Hier gilt es die Übersicht zu behalten. In welche Richtung ist die Beute verschwunden und wohin könnte sie geflohen sein? Ist das Terrain schwer und gibt es Unterholz, an welchem sich dein Hund bei der Jagd verletzt haben könnte? Versuche auch hier, dich in deinen Hund hineinzuversetzen und denke immer daran, eine vertraute Person an der Stelle zu positionieren, an der die Jagd begonnen hat.

Regel 6:
„Nutze Soziale Netzwerke.“
Auf der Suche nach deinem Hund solltest du dir soziale Netzwerke zu Nutzen machen. Jeder, der deine Vermisstenanzeige dort weiterverbreitet, informiert seinen eigenen Freundeskreis. So erreichst du mit deiner Botschaft dir bis dato unbekannte Leute. Erfahrungen haben gezeigt, dass die Bereitschaft zu helfen, im Fall eines vermissten Haustiers, in sozialen Netzwerken besonders groß ist. 

Fazit
Bei der Suche nach deinem Hund geben wir dir folgenden Rat:
Versuche einen ruhigen Kopf zu behalten und Plane deine Suche sorgfältig. Nutze alle Möglichkeiten und scheu nicht davor, Freunde um Hilfe zu bitten. Verliere keine Zeit – gerade die ersten 48 Stunden nach dem Verschwinden sind sehr wichtig!